Der Chirurg und der Professor: Wie Sprache unser Gehirn austrickst
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Antonia Titze und Maria von Usslar
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Ein STANDARD-Video zeigt, welche Folgen Nichtgendern auf unsere Wahrnehmung hat. Darauf, dass ein Chirurg weiblich sein könnte, kommt bei einer Umfrage kaum jemand
"Dr. Brandt wohnt in Hamburg und hat einen Bruder in Berlin, Prof. Brandt. Prof. Brandt hat aber keinen Bruder in Hamburg. Wie kann das sein?" Auf dieses Rätsel kamen die abenteuerlichsten Antworten: Es gebe mehrere Hamburgs auf der Welt. Die beiden Brands seien verbrannt. Es wurde gar über Verleugnung des eigenen Bruders gemutmaßt. Dabei hat Professor Brandt eine Schwester mit Doktortitel in Hamburg. Wären Sie darauf gekommen?
Das Rätsel will zeigen, wie das generische Maskulinum unsere Wahrnehmung prägt. Bei genderneutraler Sprache gehen die Meinungen indes auseinander. Obwohl Frauen früher sprachlich noch unsichtbarer waren, hätte man "sie damals genauso geachtet", argumentiert ein 76-Jähriger. Fürsprecher*innen sagen, diese Unsichtbarkeit habe negative Konsequenzen. Die Gesellschaft gehe auch bei neutralen Begriffen vom Männlichen als Norm aus: "Wenn du von klein auf gesagt bekommst 'der Arzt oder die Ärztin', checkst du auch, dass Frauen Ärztinnen werden, und willst vielleicht selbst eine werden." (Antonia Titze und Maria von Usslar, 8.3.2020)
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